Sauberes Wasser – mehr als nur Komfort
Wer am Steg zapft, erwartet sauberes Wasser – doch in den Leitungen vieler Hafenanlagen sieht die Realität oft anders aus. Über die Saison bilden sich Biofilme: Schichten, die sich an Rohrinnenwänden festsetzen, Nährstoffe und Keime speichern und bei Fließvorgängen teilweise wieder freisetzen können. Das Wasser mag optisch klar erscheinen, doch die mikrobiologische Belastung ist messbar.
Behandlungsziel und Vorgehen
Mit Virosan AQUA wurde beim Lesumbroker Segelverein (LSV) in Bremen eine reinigende Entkeimung der Stegleitung durchgeführt. Ziel war es, die Wirksamkeit des Verfahrens messtechnisch zu dokumentieren und zu prüfen, wie sich Ablagerungen in älteren Leitungssystemen nachhaltig und materialschonend reduzieren lassen.
Das Verfahren basiert auf einer alkoholfreien, gefahrstofffreien Lösung mit nachweisbarer mikrobiologischer Wirksamkeit.

Ausgangssituation
Ort: Bremen-Burg – Gewässer: Lesum (rechts der Weser)
Anlage: Saisonale Stegwasserversorgung mit Kunststoffleitungen
Die Anlage war viele Jahre in Betrieb und wurde regelmäßig gespült, jedoch bislang nicht chemisch oder oxidativ gereinigt – ein typisches Beispiel für saisonale Systeme mit erhöhter Biofilmneigung. Solche Leitungen bieten, abhängig von Temperatur, Nährstoffeintrag und Stagnationszeiten, ideale Bedingungen für die Ausbildung mikrobieller Belastungen, die die Wasserqualität beeinträchtigen können.
Einfache Nachrüstung
Die Installation der Virosan AQUA-Dosierpumpe erfolgte mithilfe des Vereinsklempners unkompliziert: Es reichten zwei Adapterstücke, um die Dosieranlage anstelle des Zwischenzählers für eine zentrale Einspeisung einzubinden.
Der entscheidende Vorteil: Das System lässt sich in den meisten Fällen ohne bauliche Eingriffe oder Betriebsunterbrechungen nachrüsten – ein Aspekt, der Virosan AQUA für Vereine und Hafenbetreiber besonders praxisgerecht macht.
Messmethodik: Gesamtverkeimung als Indikator
Die Beurteilung der Wasserqualität erfolgte über die Gesamtverkeimung – ein anerkanntes Verfahren zur Erfassung der mikrobiellen Gesamtaktivität innerhalb weniger Sekunden. Diese Methode erlaubt eine schnelle Einschätzung der hygienischen Belastung und bildet auch Biofilm-assoziierte Mikroorganismen ab, die bei klassischen Koloniezählungen häufig untererfasst bleiben.
Im Rahmen des Tests wurden mehrere Messungen durchgeführt:
- Vor der Behandlung: Vergleichswerte am Hausanschluss und am Steg
- Während der Behandlung: temporärer Anstieg durch Ablösung des Biofilms
- Nach verlängerter Kontaktzeit: deutliche Reduktion gegenüber dem Ausgangswert
Ablauf der Reinigung und Messung
Die Reinigung begann mit einer Dosierung von 10 L Virosan AQUA auf 200 L Leitungswasser, die über etwa 20 Minuten in das Leitungssystem eingespült wurde.
Bereits kurz nach Beginn zeigten die ersten Messungen einen deutlichen Anstieg der mikrobiologischen Belastung – ein Hinweis darauf, dass sich Ablagerungen aus dem Biofilm lösten und Mikroorganismen freigesetzt wurden.
Da die Messwerte nach der üblichen Behandlungszeit noch über dem Zielbereich lagen, wurde die Kontaktzeit auf mehrere Stunden verlängert. Nach einer anschließenden kurzen Spülphase zeigte die Nachmessung eine signifikante Abnahme der Keimzahlen – die Gesamtverkeimung lag nun deutlich unterhalb der zuvor gemessenen Werte.
Zusätzlich wurde das Wasser während der Spülung über ein Auffangsieb geleitet. Dabei zeigten sich weiße, fadenförmige Partikel – vermutlich Reste biologischer Ablagerungen. Diese visuellen Beobachtungen unterstützten die Messergebnisse und belegen den stofflichen Austrag von Biofilmanteilen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Biofilm min. teilweise gelöst und ausgetragen wurde.
Ergebnisse und zentrale Erkenntnisse
- Hohe Ausgangsbelastung bestätigt: Ältere saisonale Leitungsnetze weisen häufig eine erhöhte mikrobielle Aktivität auf, auch wenn das Wasser optisch klar ist.
- Kontaktzeit entscheidend: Eine mehrstündige Einwirkzeit erwies sich als notwendig, um festhaftende Ablagerungen weitgehend zu lösen.
- Nachhaltige Verbesserung: Nach der Spülung lag die Gesamtverkeimung im Bereich des eingespeisten Leitungswassers.
- Praktische Umsetzung: Keine aufwändigen Umbauten, keine Geruchsbelastung – die Reinigung kann in den laufenden Vereinsbetrieb integriert werden.
- Visuelle Bestätigung: Ausgespülte Substanzen belegten den materiellen Austrag biologischer Beläge.
Relevanz für Betreiber
Biofilme entstehen überall dort, wo Wasser steht oder langsam fließt – also typischerweise in Stegleitungen, Duschen, Waschplätzen und Tanks. Ihre Entfernung verbessert die Wasserqualität spürbar:
✅ Klareres, frisch riechendes Wasser
✅ Deutlich reduzierte Keimbelastung und stabilere Hygiene
Für Vereine, Marinas und Yachtbesitzer bedeutet das: Mit geringem Aufwand lässt sich die Wasserversorgung messbar verbessern – nachhaltig über die gesamte Saison.
Fazit
Der Test beim Lesumbroker Segelverein zeigt: Virosan AQUA ist eine praxisnahe, sichere und wirksame Methode, um saisonale Leitungssysteme hygienisch zu stabilisieren. Selbst ältere Leitungen lassen sich in überschaubarer Zeit und ohne Risiko behandeln.
Die Ergebnisse belegen eine deutliche Reduktion der mikrobiellen Belastung – plausibel erklärt durch Biofilmlösung und anschließenden Austrag.
Damit bietet das Verfahren Hafenbetreibern und Vereinen eine technisch nachvollziehbare Möglichkeit, die Wasserqualität dauerhaft zu sichern – ohne aggressive Chemie, ohne Betriebsstillstand, mit dokumentiertem Effekt.
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